Baustromerzeuger – wie man zum Baustrom kommt

Baustromerzeuger – wie man zum Baustrom kommtJeder Häuslebauer braucht ihn – den Baustrom. Für gewöhnlich ist dies kein Problem, da bei einem voll erschlossenen Grundstück der Stromanschluss bereits vorhanden ist. Im Zweifelsfall wird der Baustrom vom Grundversorger gestellt, natürlich kostenpflichtig. Liegt die Baugenehmigung vor, ist es ein Antrag beim Versorger, der für die fristgerechte Lieferung des Baustromes führt. Damit dieser auch ausreichend Zeit hat, für den Anschluss zu sorgen, ist eine rechtzeitig Beantragung sinnvoll. Auf den letzten Drücker sollte man diesen Antrag nicht stellen. ACHTUNG – entgegen vieler Annahmen ist es der Bauherr selbst, der für die Versorgung mit Baustrom zu sorgen hat. Die Baufirma kümmert sich zwar um viele Dinge in Bezug auf das Bauvorhaben. Der Baustrom gehört in den seltensten Fällen dazu. Was wird für die Belieferung mit Baustrom benötigt?

Wer liefert den Baustrom?

Im Normalfall ist es, wie bereits erwähnt, der Grundversorger, der für die Stromversorgung zuständig ist. Hat man mit dieser Versorgung Probleme, kann der Baustromverteiler auch beim Nachbarn aufgestellt werden. Wichtig ist, dass ein geeichter Zähler vorhanden ist, sodass die Abrechnung des Stromverbrauchs korrekt abläuft. Und dann gibt es die Baugrundstücke, die außerhalb liegen oder noch vollkommen unerschlossen sind. Wie kann hier zum Baustrom gelangt werden?

Die erste Option ist der Stromgenerator. Er wird entweder vom Bauherrn angeschafft oder von der Baufirma mitgebracht. Es versteht sich von selbst, dass das Problem rechtzeitig angesprochen werden muss. Nicht jedes Bauunternehmen verfügt über einen eigenen Generator. Bedenken Sie, dass dieser viel Energie produzieren muss. Ein kleines Modell kann dies nicht bewerkstelligen. Achten Sie diesbezüglich auf die Leistung, die es bringen kann. Mindestens ein Anschluss für 230 V ist ein absolutes Muss. Vergessen Sie nicht, dass die Gewerke oftmals zeitgleich erbracht werden. Und viele Geräte der Handwerker werden nun einmal mit Strom betrieben. Unter 5.000 Watt lohnt sich der Stromgenerator für die Baustelle nicht.

Um ein adäquates Modell zu finden, ist auf den Antrieb zu schauen. Sicherlich gibt es Modelle, die mit Solarenergie betrieben werden. Doch sind sie nicht überall zu jeder Jahreszeit einsetzbar. Sie können eventuell im Sommer als zusätzliche Stromquelle genutzt werden. Im Normalfall ist also ein Stromgenerator notwendig, der mit Benzin betrieben wird. Nur diese Modelle sind in der Lage ausreichend Strom für eine ganze Baustelle zu produzieren. Sollte es sich tatsächlich um eine Baustelle außerhalb einer Gemeinde handeln, kann der Stromgenerator eventuell auch später gute Dienste leisten. Es sollte also darüber nachgedacht werden, dass der Bauherr diesen auf eigene Rechnung ersteht. So kann er ihn später für Notfälle behalten.

Achtung – Lautstärke

Ein Baustromgenerator bringt zwar die Baustelle in Schwung, jedoch birgt er auch einen sehr großen Nachteil – er ist relativ laut! Die meisten Modelle weisen eine Lautstärke von 55dB bis 95 dB auf. Bei diesem Lärmpegel ist es verständlich, dass die Männer auf dem Bau sehr oft mit Ohrenschützern herumlaufen. Denn auf Dauer ist dieser Lärm nicht auszuhalten, ja sogar schädlich für die Ohren. Die Unterschiede sind erheblich. Sie können mit der schallisolierenden Ummantelung des Stromerzeugers erklärt werden. Je besser diese gestaltet ist, desto leiser produziert das Gerät den Strom.

Verwechslungsgefahr: Jedes Gerät ist anders

Bitte verwechseln Sie den Baustromerzeuger nicht mit einem mobilen bzw. kleinen Notstromaggregat. Diese sollen bei einem eventuellen Stromausfall für einen begrenzten Zeitraum Strom zur Verfügung stellen, um kleinere Haushaltsgeräte wie Kochplatte, Wasserkocher, Notebook oder Smartphone mit Strom versorgen zu können. Sie sind in unterschiedlicher Ausführung und Stärke im Handel. Wer jedoch für ein ganzes Wochenende oder noch länger autark sein möchte, benötigt etwas ganz anderes als ein Häuslebauer. Dieser benötigt etwas mit mehr Power – eben ein Modell mit Dieselmotor.

Sicherlich sind bei den Notstromaggregaten auch benzinbetriebene Modelle zu finden. Allerdings handelt es sich hierbei um Geräte, die in tatsächlichen Notlagen das eine oder andere elektrische Geräte im Haushalt am Laufen halten sollen. Das funktioniert sehr gut, wenn ausreichend Benzin-Vorräte vorhanden sind, sogar über einen längeren Zeitraum. Auf der Baustelle sind sie für gewöhnlich nicht stark genug. Auch wenn die umweltbewussten Menschen unter uns es nicht hören wollen, aber die notwendige Power, um auf der Baustelle alle notwendigen Geräte betreiben zu können, bekommen Sie nun einmal nur mit einem Diesel-Stromaggregat.

Wie hoch ist der Diesel-Verbrauch bei einem guten Baustromerzeuger?

Diesbezüglich ist auf die Angaben des Herstellers zu achten. Denn der Verbrauch ist durchaus unterschiedlich. Dies ist einerseits von der Gesamtleistung, aber auch von der Stromabnahme abhängig. Der Generator sollte nur dann in Betrieb genommen werden, wenn auch tatsächlich eine Stromabnahme erfolgt. Produzieren Sie stets nur so viel Strom, wie Sie auch gerade abnehmen können. Die Gesamtleistung sollte dem absoluten Maximum, das Sie verbrauchen, angepasst sein. Das bedeutet, dass es nicht sehr weit darüber lieber sollte.

Der Baustromerzeuger ist mobil, nicht wahr?

Es ist richtig, dass dieses Stromaggregat dorthin transportiert werden kann, wo es benötigt wird. Allerdings ist es alles andere als leicht. Das Leergewicht liegt bei circa 110 Kilogramm. Wird die Befüllung mit Diesel hinzugerechnet, kommt man leicht auf 120 Kilogramm. Alleine ist dies aufgrund der Abmessungen nicht zu bewältigen. Eine Hebevorrichtung oder die gute, alte Methode mit „vier Mann, vier Ecken“ sind durchaus sinnvoll. Viele Handwerker belassen den Stromerzeuger auf ihrem Truck. In diesem Fall ist für eine ausreichende Belüftung aufgrund der Abgase, aber auch aufgrund der Luftkühlung zwingend notwendig. Für den Transport gilt selbstverständlich, dass das Gerät bestmöglich gesichert wird.

Welche Funktionen sind vorteilhaft?

Die Luftkühlung ist nicht bei allen Geräten verfügbar. Achten Sie aber darauf, denn es erleichtert den Betrieb des Gerätes sehr.

Es ist immer wieder festzustellen, dass das Gerät Schäden davonträgt, wenn es aufgrund von Öl- oder Dieselniedrigstand quasi leerläuft. Deshalb sind verschiedene Hersteller dazu übergegangen, eine so genannte Ölmangelsicherung zu integrieren. Diese schlägt Alarm, wenn der Ölstand unter eine bestimmte Marke fällt. Im besten Fall wird dadurch ein Not-Aus aktiviert, der die Maschine herunterfährt. So wird jedem Schaden vorgebeugt.

Der Überlastungsschutz am Gerät ist ein absolutes Muss! Sollte das gewünschte Gerät nicht darüber verfügen, sollten Sie Ihre Entscheidung erneut überdenken.

Zubehör

Natürlich muss der Strom vor Ort auch adäquat verteilt werden. Achten Sie beim Besorgen der Kabel, Anschlüsse und Verteilereinheiten darauf, dass sie den von den Baumaschinen benötigten Strom auch problemlos in der korrekten Leistung weitergeben können, damit es nicht zu Verlusten kommt.

Kommt es zu Arbeiten an unterschiedlichen Einheiten des Projektes mit unterschiedlichen Bauherren, so ist ein Stromzähler für jede Einheit sinnvoll, um den Baustrom letztlich korrekt abrechnen zu können. Diese Stromzähler können überall zwischen die Zuleitungskabel gesetzt werden. Für den Fachmann ist dies kein Problem. Sorgen Sie für die korrekte Anzahl Stromzähler, bevor das Projekt in Angriff genommen wird.

Wie auch bei einem bereits bewohnten Haus ist es sinnvoll, am Stromverteiler auch einen FI-Schutz-Schalter zu integrieren.

Lohnt sich selbst produzierte Solar- oder Windenergie als Baustrom? Dies ist eine schwierige Frage, da sie von den regionalen Rahmenbedingungen abhängig ist. Im Einzelfall kann es durchaus sinnvoll sein, ein oder mehrere Solarpanele für die Stromerzeugung aufzustellen. Dies ist aber tatsächlich in jedem Fall individuell zu prüfen. Sollte es aber möglich sein, ist es natürlich eine wunderbare Idee, um nicht nur das eigene Portemonnaie zu entlasten, sondern auch das öffentliche Stromnetz nicht zu belasten.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, vor dem Beantragen von regulärem Baustrom alle Optionen zu prüfen, um möglichst kostengünstig aus der Situation hervorzugehen.

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